Unterstützung für Römer

Für das Römerlager an der Ems in Rheine baute die Helfer des OV Rheine einen Steg über die Ems sowie diverse Bootsanleger.

Fotos: Münsterländische Volkszeitung

Cohorte fährt schwere Artillerie-Geschütze auf


Rheine. „Attentate!“, die Worte von Gaius Claudius Suebus Dentalus sind unmisserverständlich – zumindest für seine römischen Legionäre. „Iactum!“ gibt der Centurio den lateinischen Feuerbefehl. Urplötzlich schnellt die schwere Steinkugel aus dem Katapult und trifft in etwa 100 Metern . . . ins Leere. Die Menschenmenge am Timmermannufer ist beeindruckt und bricht in begeistertes Klatschen aus.

Die Legionäre um den strengen Centurio haben gar nicht die Absicht, ein strategisches Ziel zu zerstören. Im Rahmen des Römer- und Germanenlagers demonstriert die Römercohorte Opladen eindrucksvoll Kriegsführung längst vergangener Zeiten. Der originalgetreue Nachbau der gewaltigen römischen Ballista beeindruckt die dicht gedrängte Menschenmenge auf der Wiese neben dem Bootshaus noch mehr als zuvor das kleinere Pfeilgeschütz „Skorpion“. Zielgenau treffen die Legionäre der Römercohorte eine Holzplatte in 100 Metern Entfernung.

„Die römische Artillerie war effektiver als spätere Schleudern aus dem Mittelalter“, führt Gaius Claudius Suebus Dentalus alias Klaus Schwab den vielen Schaulustigen vor Augen. Die Katapulte wurden vor 2000 Jahren nicht wie in Rheine einzeln aufgefahren, sondern in ganzen Batterien. Das erhöhte die Feuerkraft und schwächt den Gegner.

Die Demonstration am Wochenende lässt die tatsächliche Feuerkraft der römischen Legionen lediglich erahnen. „Aus Sicherheitsgründen ist es nicht möglich, die optimalen Reichweiten vorzuführen“, meint Schwab. Seit der vernichtenden Niederlage in der Varusschlacht im Jahre neun nach Christus hat in dieser Gegend kein Römer je mehr ein Katapult gegen die Germanen gerichtet. Die Cohorte Opladen lässt den jahrtausende alten Konflikt auch in Rheine nicht wieder aufleben.
Friedlich campieren die Legionäre neben dem Germanenlager Chasuari, stets getrennt durch einen nicht endenden Besucherstrom. Zwischen den Vorführungen stehen die Freizeitlegionäre vor ihren Zelten platziert den vielen Interessierten Rede und Antwort. Das Lager ist dabei bis ins Detail nach orginal-antikem Vorbild entworfen. So stehen vor den wasserabweisenden Lederzelten Holzschwerter, mit denen die Legionäre täglich den Kampfeinsatz proben.

Zur Vorführung tauschen die Legionäre dann schnell das Holz gegen das metallene Gladius, das klassische römische Nahkampfschwert. Jeder Legionär verfügt außerdem über ein „Pilum“ (Wurfspeer), eine „Galea“ (Gefechtshelm), einen „Scutum“ (Schild) und eine „Lorica“ (Brust- und Schulterpanzer). Bis auf das „Scutum“ variieren die Ausrüstungen der Legionäre. Nur das hohe Gewicht haben alle gemeinsam. „Das komplette Kampfgewicht der Ausrüstung liegt bei 20 bis 25 Kilogramm“, sagt Wochenendlegionär Marcel Plackner.

Quelle: Münsterländische Volkszeitung





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