Rheine,

Ein Blick in die Vergangenheit

Hier findet ihr den Bericht der Münsterschen Volkszeitung zur ersten Jahresabschlussfeier des Ortsverbandes Rheine vom 22.03.1960. Ein interessanter Einblick in die Gründungszeit unseres Ortsverbandes.

Hohe Gäste bei der Übung des THW ams Emsufer. Von l.n.r.: Der Vorsteher des Wasser- und Schiffahrtsamtes Rheine, Reg.-Baurat Hellammer, Oberkreisdirektor Böhmer, der Landesbeauftragte des THW von Nordrhein-Westfalenn, Dipl.-Ing. Schultz, Düsseldorf, und Stadtdirektor Mainka<br/>Bilder: THW, MV

Goldene THW-Helfernadel für Dipl.-Ing. Berg

Aus der ersten Jahresversammlung des Ortsverbandes Rheine des Technischen Hilfswerkes im Bootshaus

MV Rheine – Der Ortsverband Rheine des Technischen Hilfswerkes hielt am Sonntag im Bootshaus seine erste Jahreshauptversammlung ab. Der Ortsverband wurde erst vor einem Jahr durch die Initiative des Diplom-Ingenieurs H. Berg ins Leben gerufen. Während im Bootshaus die Jahresversammlung stattfand, wurde auf dem Emsufergelände zwischen der Ludgerusbrücke und dem Bootshaus eine Übung der Ortsverbände Münster und Rheine des THW durchgeführt, der Hunderte von Menschen von der Ludgerusbrücke und dem Ufer her zuschauten.

Der Rheiner Ortsbeauftragte, Dipl.-Ing. Berg, konnte in der Jahresversammlung u.a. Oberkreisdirektor Böhmer, Stadtdirektor Mainka, Amtmann Esselmann als Vertreter der Amtsverwaltung, Vertreter des Rates der Stadt Rheine und der Stadtverwaltung, den Landesbeauftragten des THW für Nordrhein.Westfalen, Dipl.-Ing. Schultz, den Leister des Aufstellungsstabes für die Luftschutzhilfsdienste im Regierungsbezirk Münster, Hillermann, ferner Vertreter der Bundeswehr (Major Schürmann), des Wasser- und Schiffahrtamtes, der polizei, der Feuerwehr und des Deutschen Roten Kreuzes begrüßen. Der Ortsbeauftragte berichtete dann über Gründung und Aufbau des Ortsverbandes Rheine des THW, der nach einjährigen Bestehen 110 aktive Helfer zählt. Er dankte vor allem den Behörden und allen Spendern für ihre Hilfe beim Aufbau des Ortsverbandes. Wichtigste Aufgabe für die Zukunft sei nun eine gründliche Ausbildung der Helfer.

Ein Film, betitelt „Die große Flut“, zeigte 3000 Helfer des Technischen Hilfswerkes im Einsatz bei der Hochwasserkatastrophe in Bayern.

Beispielhafte Kameradschaft

Der Landesbeauftragte des THW für Nordrhein-Westfalen, Dipl.-Ing. Schultz, sprach dann über Wesen, Ziele und Aufgaben des THW. Diesem Thema widmeten wir bereits einen ausführlichen Artikel in unserer Ausgabe vom 17. März. Dem Redner war besonders daran gelegen die beispielhafte Kameradschaft der Helfer  des THW unteraneinander anzuerkennen und zu würdigen. Weiter sprach Dipl.-Ing. Schultz über die Beziehungen zwischen THW und Luftschutzdienst. Er bedauert es, dass der Ortsbeauftragte des Ortsverbandes Rheine, Dipl.-Ing. Berg, zum 1. Juni Rheine verlässt und gab der Hoffnung Ausdruck, dass er in Herrn Baronsky vom Wasser- und Schifffahrtsamt Rheine einen würdigen und tatkräftigen Nachfolger finde. Für seine Verdienste um den Aufbau des Technischen Hilfswerkes verlieh Dipl.-Ing. Schultz Herrn Berg die goldene Helfernadel.

Der Ortsbeauftragte des Ortsverbandes Münster, Architekt Broker, würdigte die Zusammenarbeit des jungen Rheiner Ortsverbandes mit dem THW Münster und sagte ihm auch für die Zukunft seine ständige Unterstützung zu.

Zum Schutz der Bevölkerung

Herr Hillermann, der Leiter des Aufstellungsstabes für die Luftschutzhilfsdienste im Regierungsbezirk Münster, überbrachte die Grüße des Regierungspräsidenten, des Regierungsdirektors Jambor und des Hauptdezernenten des Dezernates 22, Regierungsrat Bätz. Er sprach über das erste Gesetz über Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung, insbesondere über die Aufstellung der örtlichen und überörtlichen Luftschutzhilfsdienste im Regierungsbezirk Münster. Herr Hillermann betonte, dass durch den Aufbau der Luftschutzhilfsdienste die Eigenständigkeit der ehrenamtlichen Basisorganisationen, des DRKs, des Malteserhilfsdienstes, des Johanniterordens, des Arbeitersamariterbundes, der Freiwilligen Feuerwehren und des Technischen Hilfswerkes, erhalten bleiben müsse, weil diese Organisationen mit ihrem Idealismus beseelten Helfern für den Aufbau des behördlichen Luftschutzes unentbehrlich seien.

Einen eindrucksvollen Einblick in die Tätigkeit des Technischen Hilfswerkes vermittelte ein Lehrfilm des THW aus der Bundesschule Marientahl/Ahr über den Bergungsdienst. Zwei Faktoren sind im Bergungsdienst gleich wichtig: Schnelligkeit und Sicherheit. Das THW muss daher über eine sehr gute Ausrüstung verfügen und die Helfer müssen eine gründliche Ausbildung erfahren. Jeder Handgriff muss „sitzen“, das zeigte der Film sehr deutlich.

Oberkreisdirektor Böhmer würdigte die Grundeinstellung des Technischen Hilfswerkes: Idealismus, Opferbereitschaft, Selbstlosigkeit. Er werde das THW nach Kräftigen unterstützen. Um die Verbindung mit anderen gleichgesinnten Verbänden zu fördern und zu pflegen, regte der Oberkreisdirektor an, künftig gemeinsame Planübungen mit den anderen Organisationen wie DRK, Feuerwehr usw. durchzuführen. Dem THW wünschte er für die Zukunft eine erfolgreiche Arbeit.

Auch die Stadt wird das THW unterstützen

Auch Stadtdirektor Mainka fand anerkennende Worte für die Einrichtung des Technischen Hilfswerkes und wies auf seine große Bedeutung hin. Er gab dem Wünsche Ausdruck, dass sich in Rheine künftig noch eine große Zahl technisch interessierter Helfer finden möge. Seitens der Stadt solle es an finanzieller Unterstützung für das THW nicht fehlen.

Abschließend stellte sich Herr Baronsky, der Nachfolger des ausscheidenden Ortsbeauftragten Dipl.-Ing. Berg, vor. Er hoffe, so sagte er, den großen und schwierigen Aufgaben gewachsen zu sein und den Ortsverband Rheine des THW würdig weiterführen zu können.

Die Übung am Emsufer

Nach der Jahresversammlung machten die Versammlungsmitglieder einen Gang über das Übungsgelände am Emsufer zwischen Ludgerusbrücke und Bootshaus. Schon ab 9 Uhr herrschte dort ein geschäftiges Treiben. Einige hundert Helfer der Ortsverbände Münnster und Rheine des THW nahmen an der groß angelegten Übung teil, deren Sinn es war den Ausbildungsstand im Bergungsdienst, besonders der Helfer, die für den Luftschutzhilfsdienst abgestellt und verpflichtet werden, zu überprüfen. Die Übung stand unter Leitung des Ausbildungsleiters des THW im Regierungsbezirk Münster, Wilhelm Gützkow. Das THW hatte Gerätekraftwagen aus NRW zusammengezogen, so dass technisch einwandfreie Übungen gezeigt werden konnten. DRK, Feuerwehr, Polizei, Beamte des Wasser- und Schifffahrtamtes und Vertreter des Regierungspräsidenten in Münster waren kritische Beobachter. Selbstverständlich hat diese Großübung auch ihre Wirkung auf die Öffentlichkeit nicht verfehlt: Hunderte von Schaulustigen umsäumten die Ufer der Ems oder verfolgten von der Ludgerusbrücke aus das Geschehen auf dem Übungsplatz. Im Einzelnen wurden gezeigt: Behelfsbrückenbau, Heben schwerer Lasten, Rettung aus Höhen, Bergung eines versunkenen Wagens aus der Ems, Einsatz von Tauchergruppen, BLK-Sägen und nicht zuletzt einsatzmäßiges Kochen zu Betreuung der Helfer und Gäste, wozu eigens ein modern eingerichteter Wagen zur Verfügung stand.


&nbsp;







Suche

Suchen Sie hier nach einer aktuellen Mitteilung: