Einsatzgerüstsystem (EGS)

Einsatzgerüstsystem EGS Bausatz 1-5 + Bahn + Schiene

Das Einsatzgerüstsystem (EGS) dient der Erstellung von Hilfskonstruktionen im Einsatz, bei technischen Hilfeleistungen und zu Ausbildungszwecken. Das Einsatzgerüstsystem kann für folgende Bereiche/Maßnahmen eingesetzt werden:

  • Konstruktionen zur Personenrettung
  • Abstützungen von Decken und Wänden
  • Stegebau
  • Bau von Arbeits- und Schutzgerüsten
  • Bau von Leitungsbrücken
  • Bau von Behältem
  • Bau von Schutzdächern
  • Bau von Rampen, Bühnen, Tribünen
  • Darstellung von Übungsszenarien für Bergungs- und

Atemschutzausbildung 

Einsatzoptionen: Höhen und Tiefen (Beispiele)

Dreibock

Der Dreibock ist einer der einfachsten Konstruktionen des EGS. Der bestechende Vorteil von drei Beinen: Es kann nicht kippeln. Mit zwei Helfern ist er in weniger als fünf Minuten errichtet. Im senkrechten Zug ist der Dreibock bis 3 kN belastbar.

Eingesetzt wird er zum Herablassen von Personen in Schächte oder Brunnen, Hochziehen von Material oder zum Halten eines Rostes mit Grillgut.

Mastkran/Lastarm

Der Mastkran funktioniert wie der Dreibock - nur dass statt des dritten Standbeines eine Fixierung per Leine an einem Gewicht, an Erdnägeln oder der Winde eines Fahrzeuges erfolgt. Ähnlich konstruiert wird der Lastarm - nur dass dieser statt einer Fixierung per Leine an einen gegenüberliegenden Festpunkt angelehnt wird.

Eingesetzt wird er zum Transport von Personen und Material in Schächte, Baugruben oder Keller. Die Konstruktionen können analog zum Dreibock mit 9 kN belastet werden.

Einspann-Ausleger

Der Lastausleger ist eine Konstruktion zum vertikalen Personen- oder Lastentransport. Er kann dazu beispielsweise auf dem Dach eines Gebäudes errichtet werden und ragt dann knapp einen Meter über die Dachkante hinaus. Er kann statt einer Fixierung mit Erdnägeln auch beschwert werden, was den zerstörungsfreien Einsatz auf dem Gebäude ermöglicht (im Gegensatz zum Lastarm).

Die Belastbarkeit hängt direkt von dem Gewicht der Beschwerung ab, maximal jedoch 10 kN.

Wand- und Deckenstütze

Die einfachste Variante zur Stabilisierung von Wänden und Decken ist diese Verspannung mit einer Vertikalen - die im Falle einer Wandabstützung entgegen ihres Namens auch horizontal eingesetzt wird. Sie kann auch als Grabenstütze dienen.

Die Tragfähigkeit ist abhängig von der Länge der verwendeten Vertikalen und variiert damit zwischen 15 kN (2 m) und 5 kN (4 m).

Wandabstützung

Mit der Wandabstützung lassen sich einsturzgefährdete Wände abstützen, bei beispielsweise durch ein Feuer oder eine Explosion beschädigten Gebäuden. Die Größe hängt dabei von den aufzunehmenden Kräften ab.

Das 'kleinste' Element hat eine Grundfläche von 2x1 Meter und eine Stützhöhe von 2 Metern. Pro an der Wand liegendem Fuß können Kräfte von 9 kN (~900 kg) abgestützt werden - pro Element also 36 kN (~3,6 to).

Die Abstützelemente können kombiniert werden. Mit den EGS anderer Ortsverbände sind aber Wandabstützungen nahezu beliebiger Größe abbildbar.

Deckenabstützung

Mit der Deckenabstützung lassen sich Decken- und Bauwerksteile sichern. Je nach Konstruktionsart lassen sich damit Decken in Höhen von 2 bis 5 Meter stufenlos abstützen. Dank der stabilen Ausführung können pro Senkrechte Druckkräfte von bis zu 25 kN aufgenommen werden - die gesamte Deckenabstützung nimmt damit Kräfte bis zu 100 kN (~10 to) auf. Die Grundfläche beträgt dabei 1m².

Rettungsplattform

Die Rettungsplattform ist eine aufwendigere, platzeinnehmende Konstruktion und ermöglicht den Rettungskräften die Arbeit über dem Erdniveau. Durch ihre Größe erlaubt sie auch den Einsatz von schweren Geräten oder eine erste Verletztenversorgung. Sie kann beispielsweise bei Zugunglücken eingesetzt werden, um eine Arbeitsfläche auf Höhe der Zugfenster zu schaffen. 

Freitragender Steg

Der Steg dient der Überwindung von Erdgräben, Bächen oder sonstigen Hindernissen. Mit Modifikationen kann er sogar für Publikumsverkehr eingesetzt werden. Je nach Ausführung überspannt er 6 bis 9 Meter freitragend - also ohne notwendige Abstützung in der Mitte.

Hochwasserlaufsteg

Der Hochwasserlaufsteg kommt vor allem bei Hochwassern zum Einsatz und bildet hier einen behelfsmäßigen Verkehrsweg für Einsatzkräfte und Publikum. Das Material eines Ortsverbandes reicht für einen Laufsteg von bis zu 18 Metern. Die Maximalbelastung darf 5 kN/m² nicht überschreiten, pro Feld also knapp 1,5 to.

Desinfektionsschleuse

Die Desinfektionsschleuse ist die definitiv anspruchsvollste Standart-Konstruktion. Sie dient als Arbeitsbühne zur Reinigung, Desinfektion und Dekontamination von PKWs und LKWs. Die Durchfahrtshöhe beträgt dabei 4 Meter.