Ahrweiler,

Jahrestag Starkregen 2021: Der THW-Ortsverband Rheine erinnert sich

Es ist eine der schlimmsten Naturkatastrophen, die Deutschland je erlebt hat: das Unwetter Mitte Juli 2021. Für das Technische Hilfswerk (THW) folgte der größte Einsatz in seiner mehr als 70-jährigen Geschichte. Über mehrere Monate leisten die Helferinnen und Helfer des THW rund 2,6 Millionen Einsatzstunden in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Sachsen. Rund 17.000 Einsatzkräften aus allen 668 THW-Ortverbänden waren im Einsatz – und somit auch der Ortsverband Rheine. „Es war schön den Menschen vor Ort zu helfen und nach der Katastrophe zu unterstützen. Unser Ortsverband konnte seine verschiedenen Fähigkeiten in guter Zusammenarbeit mit anderen Organisationen einsetzen, um den Betroffenen zu helfen.“, erinnert sich Frederick Salzig, Zugtruppführer des Ortsverbandes. Der Ortsverband Rheine war in Hagen, dem Ahrtal, Rheine, Bad Münstereifel, Eschweiler, Weilerswist und in Eftstadt im Einsatz. Alle Einheiten des Ortsverbandes waren mit ihren Fähigkeiten gefragt. Außerdem entsandte der Ortsverband Rheine einen Laboranten und einen Baufachberater in die Schadensgebiete.

Fotos: THW

Tief „Bernd“ hinterließ in weiten Teilen Deutschlands, aber vor allem in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, ein Bild der Zerstörung. Überflutete Städte, zusammengebrochene Infrastruktur und zerstörte Gebäude waren einige der Folgen. Das THW war daraufhin mit allen 25 Typen seiner Einheiten und Teileinheiten gefragt. Die Liste der zu bewältigenden Aufgaben war lang: Von Pumparbeiten über das Räumen von Trümmern, der Strom- und Wasserversorgung bis hin zur Trinkwasserversorgung, Deichverteidigung, der Baufachberatung oder dem Brückenbau – das THW konnte seine gebündelte Expertise einbringen und bringt sie teilweise weiterhin ein. Denn abgeschlossen ist der Einsatz noch nicht, die Hilfe des THW wird auch ein Jahr nach der Katastrophe benötigt.

Der Ortsverband Rheine wurde zunächst am Morgen des 14.07. mit seiner Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen nach Hagen alarmiert, dort wurden die örtlichen Einsatzkräfte am 14.07 und in den darauffolgenden Tagen rund um die Uhr bei Pumparbeiten unterstützt mit der Großpumpe des Ortsverbandes wurden Tiefgaragen leer gepumpt. Während zeitgleich ein Trupp mit Elektropumpen Keller von Wohnhäusern leerte. In den Abendstunden des 14.07. wurden dann alle sich noch nicht im Einsatz befindenden Einsatzkräfte des Ortsverbandes alarmiert, um die Feuerwehr Rheine bei der Bekämpfung der Folgen des Starkregens im Stadtgebiet zu unterstützen. Als die Einsatzlage in Rheine in der Nacht gegen 23 Uhr abgebarbeitet war, folgte die nächste Alarmierung für die Fachgruppe Räumen diese wurde zur Menschenrettung, in den Südwesten von NRW alarmiert. Mit Hilfe der geländefähigen Fahrzeuge der Fachgruppe konnten Sie Menschen aus überfluteten Bereichen retten.

Am 22. Juli wurde Martin Forstmann als Baufachberater in die besonders betroffenen Gebiete in NRW entsandt dort beurteilte, zusammen mit weiteren Baufachberatern des THW die Standsicherheit von betroffenen Gebäuden.

Am 23. Juli wurde Hanno Dickmänken, als Trinkwasserlaborant zur Unterstützung der Ortsverbände Lemgo und Ibbenbüren nach Eschweiler alarmiert. Am 27. Juli wurde dann dieser Helfer mit dem Ortsverband Ibbenbüren ins Ahrtal nach Hönningen entsandt, um dort die Trinkwasserversorgung des Ortes wieder herzustellen. Aufgabe des Laboranten ist im Einsatz die Überwachung des vom THW produzierten und ausgegebenen Trinkwassers. Außerdem berät der Laborant die Einsatzleitung und den Versorger und wenn nötig auch weitere Organisationen. Unser Helfer Hanno wurde für insgesamt 17 Tage nach Hönningen entsandt, um die Kameraden aus Ibbenbüren und Havixbeck mit seinem Fachwissen zu unterstützen.

Ebenfalls am 23.7. wurde der gesamte Technische Zug des Ortsverbandes Rheine nach Bad Münstereifel alarmiert, dort wurden durch den Ortsverband Rheine Logistikaufgaben übernommen und die Stadt für die weiteren angesagten Regenfälle unteranderem mit Sandsackbauten gesichert. Außerdem konnte die Fachgruppe Räumen mit ihrem Radlader die Logistik dort unterstützen.

In den folgenden Wochen folgten weitere Alarmierungen für die Fachgruppe Räumen und den Zugtrupp des Ortsverbandes. Mit Hilfe von schwerem Gerät beräumte die Fachgruppe Räumen ein Bachbett und der Zugtrupp wurde zur Koordinierung von Aufräumarbeiten angefordert. Abgeschlossen wurden die Einsätze für den Ortsverband Rheine Anfang September zu diesem Zeitraum übernahm der Zugtrupp die Führung des Einsatzabschnittes Tanklogistik im Bereitstellungsraum am Nürburg Ring. Dort waren unsere Einsatzkräfte mit der Koordinierung von Diesel Lieferungen in das gesamte Ahrtal beauftragt.

Das THW ist die ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit mehr als 80.000 Freiwilligen, davon die Hälfte Einsatzkräfte, ist die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinem Fachwissen und den vielfältigen Erfahrungen ist das THW gefragter Unterstützer für Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und andere. Das THW wird zudem im Auftrag der Bundesregierung weltweit eingesetzt. Dazu gehören unter anderem technische und logistische Hilfeleistungen im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von UN-Organisationen.


 







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