Bielefeld,

Das THW probt den Ernstfall - Aufbruch nach Lettland

Von Bielefeld aus nehmen Helfer, darunter eine Helferin aus Rheine, an europäischer Gemeinschaftsübung für Notfallsituationen teil

Vorbereitung: Während ihres Aufenthalts in Bielefeld beladen die Ehrenamtlichen, darunter Sarah Wehry aus Rheine (im Bild), des THW neun Einsatzfahrzeuge.

Mit 24 Einsatzkräften reist das Technische Hilfswerk (THW) von Bielefeld aus ins Baltikum. Dort wird die Bewältigung von Hochwasser und Überschwemmungen trainiert. An der EU-Gemeinschaftsübung sind noch zwei weitere Staaten beteiligt.

Unvorhergesehene Situationen erzeugen Stress im Körper. Ist ein Mensch nicht auf eine Krise vorbereitet, ist er häufig überfordert und steht regelrecht unter Schock. Insbesondere Naturkatastrophen, wie Erdbeben oder Hochwasser, stellen Einsatzkräfte vor Herausforderungen.

Um einen derartigen Schockzustand zu vermeiden, der in einer Notsituation gravierende Folgen haben kann, probt das Technische Hilfswerk den Ernstfall und nimmt vom 27. bis 30. Oktober an einer EU-Gemeinschaftsübung in Riga in Lettland teil.

So können die freiwilligen Helfer des THW im Notfall auf geprobte Routineabläufe zurück greifen und im Krisengebiet gezielt von Nutzen sein. „Wenn ein Staat der EU Hilfe benötigt, schreibt er ein Hilfegesuch an die übrigen Mitgliedsstaaten", sagt Projektassistent Henri Schwaiger und ergänzt: „Mit Hilfe der Übung wird ein geordneter und koordinierter Einsatz vor Ort mit klaren Verantwortlichkeiten gewährleistet."

Während sich die Ehrenamtlichen aus sechs verschiedenen Bundesländern bereits am Montagabend beim Ortsverband Bielefeld trafen und insgesamt neun Einsatzfahrzeuge mit Ausrüstung beluden, brachen sie am Dienstag, 25. Oktober, um 7 Uhr gen Lettland auf.

Dazu befuhren sie zunächst die A2 in Richtung Kiel, nahmen von dort aus die Fähre bis nach Litauen und reisten dann nach Norden bis ins Zentrum des Baltikums ein. Insgesamt habe die Reise rund 24 Stunden angedauert. Auch vier Helfer aus OWL waren mit dabei.

Zwei Einsatzteams aus Tschechien und der Slowakei sind ebenfalls nach Riga gereist. Gemeinsam proben die drei Trupps die Bekämpfung von Hochwasser, Überschwemmungen und Sturmfluten. Der genaue Übungsablauf sei zwar den Verantwortlichen bekannt, die ausführenden Einheiten seien aber nicht eingeweiht.

„Die einzelnen Aufgaben stellen die Kräfte vor Herausforderungen. Es geht darum sie mit Situationen zu konfrontieren, in denen sie noch nicht waren", sagt Schwaiger.

Während des Aufenthalts in Riga campiert der Trupp des THW in einer selbst eingerichteten Basis für 35 Personen. Unter anderem haben die Einsatzkräfte auch drei Großpumpen mitgenommen, die insgesamt rund 25.000 Liter pro Minute absaugen können.


Foto: Neue Westfälische / Christian Geisler







Suche

Suchen Sie hier nach einer aktuellen Mitteilung: