Der Umzug hat eine längere Vorgeschichte, welche von einigen Zufällen begleitet wurde. Eine Ursache liegt insbesondere im baulichen Zustand der aktuellen Liegenschaft in Heiligenhaus, da hier teilweise einige Gebäude aufgrund von Feuchtigkeit und Schimmel nicht mehr genutzt werden können. Lokalpresse und WDR berichteten bereits seit geraumer Zeit von den problematischen Zuständen.
„Nach unserem Umzug in die Räumlichkeiten der ehemaligen Fahrschule in der Kaserne, war schnell klar, dass hier eine Vielzahl von Gebäuden, welche noch gut im Schuss waren zur Verfügung standen und die die Bundeswehr in Kürze nicht mehr nutzen würde.“, erklärt Ortsbeauftragter Bernhard Heeke die Ausgangslage, „also haben wir bei BImA, Bundeswehr und THW den Hut für Rheine in die Waagschale geworfen um.“ Ergebnis nach vielen Gesprächen war, dass der Standort aufgrund seiner verkehrsgünstigen Lage, der noch vorhandenen Absicherung per Zaunanlage sowie der Vielzahl an verfügbaren Lagerhallen, Schleppdächern und der großen Verkehrsfläche ein perfekter Standort für einen Logistikstützpunkt des THWs darstellt.
Mit dem Auszug der Bundeswehr zum Jahresende geht die Liegenschaft über an das THW und die Umbauarbeiten und Vorbereitungen für den Umzug werden beginnen. „Wir hoffen, dass der neue Standort vollumfänglich zum 1. April 2018 einsatzbereit sein wird“, so Martin Forstmann, stellvertretender Ortsbeauftragter für Rheine. Auch aus dem Rathaus sind durchweg positive Stimmen zu hören. Nach Abzug der Bundeswehr freut man sich insbesondere über die Aufwertung des Logistikstandortes Rheine, die sinnvolle Weiternutzung des Standortes und der Schaffung neuer Arbeitsplätze in Rheine.
„Was vor Jahren mal als Aprilscherz begann, wird jetzt Wirklichkeit“, schmunzelt Albrecht Brömme, Präsident des THWs beim heutigen Pressetermin. Seit Jahren wird ihm immer wieder in Aprilscherzen ein Hubschrauber für seine dienstlichen Reisen angedichtet. „Der Standort hat neben den vorhandenen Räumlichkeiten, welche im Rahmen der gebotenen Sparsamkeit im Umgang mit Haushaltsmitteln, optimal weiterverwendet werden können, den Vorteil, dass ein Flugplatz direkt angrenzt.“ Dieser wird durch einen Verein für die Privatfliegerei nach Abzug der Bundeswehr weiterbetrieben werden und steht dem THW jedoch jederzeit für den schnellen Transfer von Personal und Material, insbesondere für den Auslandseinsatz zur Verfügung. „Bei Großschadenslagen im Norden und Westen der Bundesrepublik kann innerhalb von kürzester Zeit ein Logistikstützpunkt für das THW in Rheine in Betrieb genommen werden. Bis zum 500 Helfer können in festen Gebäuden untergebracht werden, weitere 1500 in Zelten. Die Versorgung erfolgt über die Küche der Kaserne, welche vom THW übernommen werden kann. Der Flugplatz bietet sich als Drehscheibe für Material, z.B. Sandsäcke im Falle eines Hochwassers an.“ erläutert Landesbeauftragter Ingo Schliwienski einen weiteren Standortvorteil.
Synergieeffekte sehen auch die Feuerwehr Rheine und der Kreis Steinfurt, da der vorgeplante Bereitstellungsraum der Stadt Rheine in direkter Nachbarschaft des neuen THW-Standortes sich befindet. Hierdurch kann die äußerst erfolgreiche Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen in Rheine weiter vertieft werden.